Reviews Mist-We Should Have Been Stars
WESTZEIT-Magazin (AUgust 2004)
Freunde von Mazzy Star, Cowboy Junkies oder den wunderbaren galizischen MUS
bekommen bei diesen vier Amsterdamern ihre lebenswichtigen
Streicheleinheiten f�rs geschundene Gem�t. Keine Gitarrenschrammen, keine
Schlagzeugbeulen, Mist steht, wenn �berhaupt f�r Nebel und nicht f�r den
g�ngigen Mist. Und so baden Rick Treffers und seine Mannen, gemastert von
Paul Telman of �The Nits� fame, unsere Geh�rg�nge in warmer Melancholie. Sie
streicheln z�rtliche Skalen und tasten sensibel das Fender Rhodes-Piano nach
Liebesliedern ab, wie man sie auf Tumbleweed nicht vermuten w�rde. Ein
Lizenzdeal, mit dem das r�hrige K�lner Label Geschmack und Instinkt beweist.
Schlie�lich fand die Scheibe seit 2002 schon in Spanien, Portugal, Italien
und Benelux gef�hlsbegabte LiebhaberInnen. Auch sch�n: Manchmal wird the new
quiet auch mal laut. (Linne)
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In Love With
Abendliche Blicke hinauf, und die Gedanken werden m�de, wieder dorthin zu ziehen, wo sie jeden Abend hinziehen sollen. Sehnsucht, Fernweh, Jugendtr�ume � das nutzt sich mit der Zeit ab. Und Weltschmerz bleibt ein eingedeutschtes Wort im Englischen. Wo ist sie hin die Melancholie, die Romantik, die doch vor kurzem noch als �Quiet is the new loud� wieder aufflackerte?
Sch�n ist dann aber an zu sehen, wie aus unbekannten Ecken pl�tzlich Bands und Musiker auftauchen, die zeitlos im romantischen Pop treiben wie Strandgut im Meer. Rick Treffers, einst Mitarbeiter beim spanischen Label Astro Discos, zog nach Amsterdam. Und der S�nger und Gitarrist scheint den Wechsel in den Norden gut verkraftet zu haben, den seine Arbeit mit seiner Band Mist klingt auf We Should Have Been Stars ganz hervorragend. In Deutschland f�r Tumbleweed Records ein Grund das Album zu ver�ffentlichen.
Easy-Listening-Pop trifft auf akustische Melancholie, Burt Bacharach auf Neil Young. Mehr Silencio als Lautst�rke, gl�ckliche Liebeslieder statt gro�e Gef�hle. Mist umarmen die Welt und hauchen ihr z�rtlich den Atem ein. Das Album will niemanden beeindrucken oder �berw�ltigen. Das Album sucht H�rer, die in den Songs wie We Should Have Been Stars oder OK Now nach Antworten suchen. Zarte Pianokl�nge, leichte Gitarrenakkorde und eine warme Stimme erinnern zaghaft an Bands wie Lampchop.
Vielleicht sind Mist eine Entdeckung, die sich erst rumsprechen muss. Aber die Eleganz dieser Ver�ffentlichung, die L�ssigkeit der einstigen Rockband f�hrt zu eine wundersamen Kraft in den einzelnen Songs selbst. Mist erheben gar nicht den Anspruch perfekt zu sein. Und Fehler machen bekanntlich sympathisch.
Autor: Simon Runkel
In der Ruhe liegt die Kraft und wer den gegenw�rtig hektischen Alltag entfliehen will, muss sich entweder auf eine physische oder psychische Reise begeben. Eine Oase der Entspannung bietet die Gruppe Mist, die mit ihrem Album "We Should Have Been Stars" einen N�hrboden f�r sch�ne und besinnliche Musik geschaffen haben. Weg von ehemaligen Rockschoten beweisen die vier Jungs, dass man mit sch�nen Arrangements und elementaren Kl�ngen eine gut strukturierte und ausdrucksf�hige Platte abliefern kann, die nur eines verspricht: Eine emotionale Reise! Schon der erste Song "In Love With Love" wirkt wundervoll getragen und traurig ohne jedoch tiefe Melancholie zu verspr�hen. Gleiches gilt auch f�r den wundersch�nen Song "Thank You For Your Promises", in dem vor allem die sch�ne Stimme von S�nger Rick Treffers zum Ausdruck gebracht wird. Besonders sch�n und eing�ngig erscheint aber der Titeltrack "We Should Have Been Stars", der beweist, dass Minimalismus mit Sch�nklang Hand in Hand gehen kann. Mist haben ein sehr sch�nes Album f�r die ruhigen Momente im Leben geschaffen. Darauf gibt es einen zufriedenen Seufzer (Steffi Leins)
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Slam (AUS) / Nr.16 Sept./Okt. 2004 / Claus Mich�ler
Ein einsames Seepferdchen auf dem Albumcover, dazu verregnete Sommertage und als Untermalung, die zum Cover geh�rende Musik einer Band namens Mist. Diese Zutaten erm�glichen es dem geneigten H�rer, in die Texte des S�ngers Rick Treffers einzutauchen und dessen Gef�hlstriangel zwischen Liebe, Angst und Gl�ck auf sich wirken zu lassen. Vertont wird das Ganze durch eine vierk�pfige Band, welche als konventionelle Rockband begann und nun an dem Punkt angelangt ist, wo sie ihre Kraft aus der Ruhe bezieht. Trotz klassischer vierk�pfiger Bandbesetzung wird das auf Akustikgitarren basierende, sehr reduzierte Klangbild durch verschiedene eingesetzte Orgeln und Streicher untermalt, alles jedoch ganz sparsam und wirklich passend platziert. Diese Grundstimmung tr�gt einen durch das gesamte Werk. Einige Tracks entfalten sich nach und nach zu wahren Perlen unverzerrter Gitarrenmusik. Da w�re beispielsweise Song Nummer zwei �We Should Have Been Stars�: Mit seinem leichten Easy-Listening-Einschlag klingt er trotzdem nie kitschig. Diese leisen T�ne setzen sich in den n�chsten Nummern fort. Eine verzerrte Gitarre ist erst im sechsten Song �The Belong Song� herauszuh�ren, gerade rechtzeitig, um aus einer m�glichen Langeweile auszubrechen. Prompt folgt eine sehr sch�ne ruhige Ballade �Everything`s Clear�, um die Grundstimmung dieses Albums wieder herzustellen und diese bis zum St�ck 14 auch nicht mehr zu verlassen. Ein sehr stilles Album also, welches uns Mist da pr�sentieren und damit vor allem f�r Tr�umer, Melancholiker oder f�r den Chill-Out nach einer durchzechten Nacht wunderbar geeignet.